Galileo Pfannentest

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Bratpfannen Test für das TV-Magazin Galileo

Zusammen mit dem Pro 7 Galileo Thema hat der Pfannenexperte von kochen-essen-wohnen beschichtete Pfannen getestet. Unser Experte sollte in dem Test die Pfannen unter Küchenbedingungen prüfen und die Ergebnisse beurteilen. Gedreht wurde in einem Eventlokal in der Münchner Innenstadt, in dem Kochkurse, Filmaufnahmen und Fotoshootings stattfinden.

Pro 7 / Galileo Expertenthema – Antihaft beschichtete Pfannen

Der Beitrag hat das Motto „Wie billig darf es sein – ohne das es Schrott ist?“. Dabei ging es um Antihaft beschichtete Pfannen, hauptsächlich aus Aluguss. Getestet wurden beschichtete Pfannen zwischen 5 und 90 Euro. Der Beitrag ist online über die URL www.prosieben.de/tv/galileo/videos/2016199-samstag-das-essen-von-letzter-nacht-ganze-folge abrufbar.

Von unseren Pfannen wurden die Woll und Gastrolux Bratpfannen getestet, die jeweils ein sehr gutes Ergebnis bei den Brateigenschaften, Wärmeeigenschaften und der Haltbarkeit hatten. Auch getestet wurde eine Silit Pfanne mit Keramikbeschichtung, bei der die Beschichtung nach dem Verschleißtest versagt hat.

Da die Sendezeit auf unter 9 Minuten begrenzt war, konnte in der Ausstrahlung nur ein kleiner Teil des in 7 Stunden aufgezeichneten Materials verwendet werden. Lesen Sie das Wichtigste über Bratpfannen, wie getestet wurde und was dabei heraus gekommen ist. Wie der 7 stündige Test abgelaufen ist, was getestet wurde, was in dem Beitrag nicht gezeigt wurde und wie eine Antihaft beschichtete Pfanne richtig behandelt wird, erfahren Sie über den Link. Der Beitrag wurde inzwischen diverse Male im Fernsehen gezeigt.

Woran kann man im Laden erkennen wie gut eine Pfanne ist?

Ein wenig wichtiges Pfannen Wissen ist nötig, um eine gute Pfanne erkennen zu können. Die Art der Beschichtung geht aus der Beschreibung hervor. Die Qualität des Pfannenkörpers ist wichtig für Energieverbrauch, Lebensdauer und das Garergebnis. Der Griff entscheidet über die Vielseitigkeit und die Sicherheit.

Grundsätzlich unterschieden wird zwischen den normalen PTFE Beschichtungen (im Volksmund Teflon genannt) und den derzeit sehr beliebten Keramik Pfannen. Bratpfannen mit einer PTFE Beschichtung sind nur beschränkt hitzefest (ca. 250 Grad Celsius), Keramikpfannen vertragen bis zu 400 Grad Hitze. Dafür ist der Verschleiß bei Keramikpfannen wesentlich schneller zu bemerken und viele dieser Pfannen verlieren in verhältnismäßig kurzer Zeit ihre Antihaft Eigenschaften. Der Vorteil der Hitzefestigkeit der Keramik Pfannen ist nicht sehr relevant, wenn auf eine gesunde Ernährung geachtet wird: Kein Lebensmittel sollte für längere Zeit über 210 Grad erhitzt werden. Die meisten Lebensmittel vertragen nur Temperaturen zwischen 120 und 210 Grad Celsius. Bei Überhitzung verlieren Sie die wichtigsten Nährstoffe, Vitamine und Geschmack. Kaum ein Bratfett / Bratöl verträgt Temperaturen über 230 Grad. Trotzdem werden Induktionsherde und Glaskeramik Kochfelder bei voller Leistung bis über 400 Grad heiß. PTFE Beschichtungen können bei Überhitzung Stoffe ausgasen, die in höheren Konzentrationen nicht gesund sind. Bei billigen Pfannenbeschichtungen wurde in vorangegangenen Tests giftiges Benzol entdeckt, dass für die Vorbereitung des Pfannenkörpers verwendet wurde. Gute Markenpfannen mit PTFE haltigen Beschichtungen werden in der Regel durch Sandstrahlen vorbereitet und mit mehreren Antihaft Schichten versiegelt, die dafür sorgen das die Pfannen trotz Kratzern weiter verwendet werden können und gute Anbrateigenschaften haben. Bessere Beschichtungen sorgen durch spezielle Mischungen dafür, dass sehr gute Anbratergebnisse möglich sind und Lebensmittel beim Braten weniger austrocknen.

Die Antihaft Beschichtungen der von kochen-essen-wohnen.de vertriebenen Hersteller (und der uns bekannten anderen Markenhersteller) werden nach den deutschen Normen geprüft. Sollten sie beschädigt werden und dadurch Bestandteile der Beschichtung ins Essen übergehen sind diese ungiftig. Der Körper nimmt die Beschichtung nicht auf sondern scheidet sie wieder aus.

Anschließend ging es um die verschiedenen Qualitäten und Preisstufen wie z. B. verschiedene Fertigungsarten & Materialstärke mit den daraus resultierenden Vorteilen für die Wärmeleitung und Haltbarkeit sowie die Form und Gewicht. Ergebnis: In der Regel ist eine bessere Pfanne schwerer. Gute Aluguss Pfannen mit 28 cm Durchmesser haben z. B. ein Gewicht zwischen 1,5 und 2 kg. Die getesteten 24 cm Pfannen sollten über 1 kg liegen. Unter diesem Gewicht haben die Pfannen eine zu geringe Stabilität und können sich leichter verziehen. Auch die gleichmäßige Wärmeverteilung ist weniger optimal und der Energieverbrauch höher. Je einfacher der Pfannenkörper ist umso mehr Strom verbraucht die Pfanne. Durch den Mehrverbrauch können pro Jahr bis zu 15 € zusätzliche Energiekosten entstehen.

Der Pfannenkörper: Die einfachsten Pfannen bestehen aus einem dünnen, gezogenen Aluminiumblech. Dieses ist am Boden ähnlich dünn wie an den Wänden. Für Aluguss Pfannen gibt es verschiedene Guss Verfahren, die je nach Fertigungsart für eine schlechtere oder bessere Wärmeverteilung sorgen. Einfache Gussverfahren sorgen für Lufteinschlüsse und Spannungen in den Beschichtungen. Lufteinschlüsse verschlechtern die Wärmeleitung, Spannungen können zum Verziehen der Pfanne führen. Die meisten hochwertigen Aluminium Pfannen haben einen dickeren Boden, etwas dünnere Wände und einen verstärkten Rand, der das Ausgießen erleichtert und der Pfanne zusätzliche Stabilität gibt. Durch aufwändig verarbeitete Böden wird die Wärme schneller geleitet. Gute Gussverfahren und optimal eingestellte Antihaft Beschichtungen beschleunigen die Wärmeleitung zusätzlich.

Danach ging es um den Griff. Um die Belastung nach mehreren Wochen Benutzung nachzustellen wurde mit den Pfannen Pingpong gespielt. Dabei lockerte sich der Griff einiger Billigpfannen schon merklich. Die dänische Aluguss Pfanne hat sich hierbei sehr gut bewährt. Bei dem Grifftest ließ sich bei einer Pfanne leicht der Griff abbrechen, bei einem anderen günstigen Modell hat sich bei diesem Test der Rand verzogen. Für die Verwendung im Backofen ist der Griff ebenfalls wichtig. Kunststoffgriffe sind nur dann im Backofen verwendbar, wenn sie dafür ausdrücklich zugelassen sind. Viele Griffe sind gar nicht oder nur bis 80 Grad backofenfest. In seltenen Fällen wie bei der dänischen Pfanne ist der Griff hitzefest bis 240 Grad. Bei einer Pfanne ist der Griff abnehmbar.

Abschließend wurde eine Bodendickenmessung auf einem für den Verbraucher einfach umsetzbaren Niveau durchgeführt (mit einer Metallleiste und Zentimetermaß). Ergebnis der Bodendicke: Gute Pfannen sollten für eine gleichmäßige Wärmeleitung mindestens 6 Millimeter Bodenstärke haben, die Billigpfannen hatten in fast allen Fällen 2 bis 4 Millimeter, obwohl es meistens nach mehr aussah.

Bratpfannen Tests für Galileo Pro 7

Leider ist fast jeder Pfannentest im Fernsehen nur eine Momentaufnahme, die maximal einer Belastung von 3 Monaten entsprechen kann. Trotzdem wurde hier versucht, möglichst realistisch die Antihaft Wirkung und die Haltbarkeit der Beschichtung zu testen.

Der Beitrag wurde von Pro 7 wiederholt ausgestrahlt. Er kann auch über die folgenden Links angeschaut werden: www.prosieben.de/tv/galileo/videos/201564-qualitaet-fuer-wenig-geld-tipps-fuer-den-pfannen-kauf-clip www.prosieben.de/tv/galileo/videos/2015218-qualitaetscheck-pfanne-clip

Spiegelei Anbrat Test

Als erstes wurde in 6 Pfannen Spiegelei ohne Fett gebraten. Unter anderem waren bei diesem Test 3 Marken Pfannen dabei. Beim ersten Braten haben alle Bratpfannen ihren Job recht gut gemacht. Die günstige, weiße Keramikpfanne hatte danach aber keinen reinweißen Boden mehr. Aufgefallen ist beim Test, dass die 20 € Keramikpfanne (3 mm Boden – langsamste Pfanne im Test) erheblich länger gebraucht hat als die Aluguss Marken Pfanne (10 mm Boden – schnellste Pfanne im Test). Aufgrund der Materialstärke hätte die dünnere Pfanne den Test als schnellste abschließen müssen. Anschließend wurden die Pfannen für 10 Minuten überhitzt und dann ein Spiegelei ohne Fett drinnen zubereitet. In der weißen Keramikpfanne haftete das Ei an und ging  nur schwer raus, bei der 5 € Spiegelei Pfanne und der 30 € PTFE Pfanne aus leichtem Aluguss war es ähnlich. Bei der günstigen Spiegelei Pfanne wurde im Nachhinein ein Fehler im Testaufbau festgestellt. Die verwendete Kochplatte erreichte kaum 250 Grad während die Induktionsplatten 400 Grad heiß wurden. Das Überhitzen der Beschichtung fand bei der günstigen Pfanne daher nicht statt.

Milch Anbrenn Test

Anschließend wurde entsprechend einem in der Pfannenindustrie üblichen Test Milch überhitzt bis sie angebrannt ist. Dann wurden die Pfannen mit Küchenpapier ausgewischt. Auch diesen Test haben die Pfannen im Neuzustand alle relativ gut bestanden.

Verschleiß Test – Keramik versus Teflon Pfanne

Der letzte Test sollte die Lebensdauer der Pfannen prüfen. Dafür wurde mit 400er Schleifpapier der Boden der Pfannen an einer Stelle für 15 Sekunden an einer anderen für 30 Sekunden abgeschliffen, um den intensiven Verschleiß durch harte Küchenutensilien und normalen Abrieb nachzuahmen. Danach wurde wieder Milch erhitzt, bis sie angebrannt ist. Selbst unser Tester war verwundert, dass alle Pfannen mit einer klassischen PTFE Beschichtung diesen Test recht gut bestanden haben. Die Keramikpfannen hatten danach an den abgeschliffenen Stellen keine Antihaftwirkung mehr und die Milch ist intensiv angebrannt. Das galt für die 20 € Pfanne ebenso wie für die Marken Keramik Pfanne.

Diesen Test haben wir nach den Filmaufnahmen in einem Langzeittest mit weiteren Keramik und PTFE Pfannen unter etwas anderen Bedingungen in unserem eigenen Testlabor wiederholt. Auch im Langzeittest hatten die PTFE Pfannen eine wesentlich längere Haltbarkeit im Punkt Verschleiß als die Antihaft Keramik Pfannen. Dies liegt daran, dass eine PTFE Beschichtung erheblich dicker ist als die meist auf Silikon Basis hergestellte Beschichtung der Keramik Pfannen. Im Langzeittest mit weichen Küchenutensilien statt mit Schleifpapier hat die weiße Keramik Pfanne nach einer Benutzung die etwa 9 Monaten entsprach merklich an Antihaft Eigenschaft verloren. Die Marken Keramik Pfanne (90 €) und eine weitere hochwertige Keramik Pfanne (179 € Verkaufspreis) haben nach einem 40 bzw. 50 Monaten entsprechenden Vergleichszeitraum ihre Antihaft Eigenschaften teilweise eingebüßt. Bei allen Tests wurde darauf geachtet, dass die verwendeten Fette nicht überhitzt wurden.

Pfannen Material Test

Abschließend wurde die einfache Keramikpfanne mit einem Winkelschleifer aufgetrennt um die Bodenstärke zu zeigen. Der Boden war nur minimal dicker als die Wände. In dem Boden war aber auch noch ein zusätzlicher Induktionseinsatz eingebracht. Anschließend wollten wir das Gleiche mit der Marken Pfanne machen. Die Wand aufzuflexen war schon erheblich schwieriger. Als wir in Kontakt mit dem Boden kamen ist die Maschine spektakulär in Rauch aufgegangen und war Schrott. Nach unserem Plan sollte auch diese Pfanne komplett aufgetrennt werden. Trotzdem zeigte der Test das bei der Marken Pfanne der Rand erheblich dünner war als der Boden und so die Materialeigenschaften jeweils optimal genutzt wurden.

Insgesamt hat der Drehtag etwa 7 Stunden gedauert. Gedreht wurden etwa 2 bis 3 Stunden. Die ganze Folge (inklusive einem weiteren Drehtag bei einem Profikoch) dauert 8:40 Minuten.

Fazit des Bratpfannen Tests von kochen-essen-wohnen

Für eine seltene Nutzung ist auch eine einfache Pfanne geeignet. Zu günstig sollte sie aber auch nicht sein, da die Beschichtung Gefahren bergen könnte, die Haltbarkeit in der Regel wesentlich kürzer und der Energieverbrauch bei längerer Nutzung häufig größer ist. Wir empfehlen als Minimum 30 € für eine Antihaft Pfanne auszugeben. Je häufiger eine Pfanne verwendet wird umso mehr Geld sollte man auch bereit sein zu investieren. Eine gute Antihaft beschichtete Pfanne ist circa ab einem Preis von 60 € erhältlich (ausgehend von einer 20 cm Pfannengröße).

Wie hält eine beschichtete Pfanne länger?

Leider ist die Sendezeit auf unter 10 Minuten begrenzt. Daher war für den folgenden Punkt keine Sendezeit mehr verfügbar.

  • In jeder Pfanne sollten hitzefeste Fette verwendet werden. Häufig werden kaltgepresste Olivenöle (Salatöle) verwendet, die sowohl die Pfanne schädigen als auch bei Überhitzung ungesunde Stoffe freigeben.
  • Die Hitze sollte beim Braten auch in einer Keramikpfanne nur in Ausnahmefällen über 250 Grad kommen. Die optimale Gartemperatur liegt für fast alle Lebensmittel zwischen 120 und 210 Grad.
  • Antihaft Beschichtungen leiden unter der Reinigung in der Geschirrspüle. Laugen greifen die Beschichtungen an. Handwäsche ist besser!
  • Weiche Küchenhelfer verlängern die Lebensdauer.
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