Welcher Wein zu welchem Essen
- Kleine Übersicht für die passende Weinbegleitung
- Rotwein, Weißwein oder Roséwein – beim Essen keine Gretchenfrage
- Die Temperatur, die Karaffe sowie das Weinglas beeinflussen den Geschmack
- Die Weinbegleitung zum Essen
- Wein zur Suppe, das schmeckt fein
- Erst fang‘ se ganz langsam an, aber dann…
- Erst das Dessert und dann der Käse
- Stets der passende Tropfen
Kleine Übersicht für die passende Weinbegleitung
Beim Weinthema sind viele Tabus gefallen und heute gilt: Welcher Wein zu welchem Essen getrunken wird, ist Geschmackssache. Was schmeckt, ist erlaubt. Wie ist es mit der Weinkarte im Restaurant oder wenn man entscheiden muss, welcher Wein zu welchem Essen eingekauft werden soll? Wir haben bewährte und auch unkonventionelle Kombinationen getestet und die leckersten möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Rotwein, Weißwein oder Roséwein – beim Essen keine Gretchenfrage
Lange galt die unumstößliche Regel: Fisch und helles Fleisch werden immer von Weißwein und dunkles Fleisch sowie sehr herzhafte Speisen von Rotwein begleitet. Heute gibt es Rote, die aufgrund Ihrer Leichtigkeit wunderbar zum Fisch passen oder kräftige Weiße, die selbst zum Steak oder zu Käse munden. Der Wein zu Lachs muss also genauso wenig immer hell sein wie der Wein zu Fisch generell. Was ins Glas kommt, bestimmt der eigene Geschmack.
Eine interessante Sache ist eine Blindverkostung aus einem schwarzen Weinglas, sodass unsere optische Wahrnehmung des Weines ausgeschaltet ist. Hierbei kann man selbst Experten irritieren, wenn man beispielsweise einen kräftigen Weißwein, der eventuell auch noch im Barrique ausgebaut wurde, zur Verkostung neben einem leichten, untypischen Rotwein anbietet. Dies zeigt, es ist nicht die Farbe, sondern allein der Geschmack, auf den es ankommt.
Die Temperatur, die Karaffe sowie das Weinglas beeinflussen den Geschmack
Es wird oft übersehen, dass die Temperatur mit der Weine getrunken werden, ihren Geschmack ganz erheblich beeinflusst und damit auch, welcher Wein zu welchem Essen passt. Hier gibt es eine einfache Grundregel: je leichter und spritziger er ist, umso kühler sollte er getrunken werden. Und damit sieht man schon: ein intensiver, aromenreicher Weißwein kann durchaus mit der typischen Rotweintemperatur von 12 bis 18 °C serviert werden und ein junger, säurebetonter Rotwein schmeckt mit 10 °C wunderbar erfrischend. Üblich ist das Dekantieren in eine Weinkaraffe bei Rotwein, dass auch gehaltvolle Weißweine beim Umgießen in die Weinkaraffe gewinnen, hat man lange vernachlässigt und entdeckt gerade die Karaffe neu. Denselben Effekt hat das passende Weinglas. Bereits durch ein weites Glas kann der Rebensaft atmen und sein Bouquet entfalten.
Die Weinbegleitung zum Essen
Hier lassen sich, wie schon erwähnt nicht konkrete Feststellungen treffen wie: zur Suppe passt ein XY-Wein. Welches die optimale Weinbegleitung ist, hängt von den Hauptzutaten sowie den verwendeten Gewürzen ab – und das nicht nur bei der Suppe! Generell kann man sagen, die Intensität des Weines soll sich wie die der Speisen in der Menüfolge steigern. Man beginnt also möglichst mit einem sanften Typus und kommt zum Ende des Menüs zu den großen Geschmäckern. Und noch ein Tipp: Serviert man regionale Gerichte liegt man mit einer Weinbegleitung aus der entsprechenden Gegend meist ganz richtig.
Wein zur Suppe, das schmeckt fein
Noch vor einigen Jahren ging man davon aus, dass Suppe und ein guter Tropfen sich nicht unbedingt gut vertragen, weil beide flüssig seien und man einfach nichts zur Suppe trinkt. Heute weiß man, dass man mit dem richtigen Wein, die Suppe erst zur vollen Geltung bringen kann. So unterstreicht ein Sauvignion Blanc die Bouillon und die kräftige Konsommee wird gerne von einem Sherry oder auch einem im Barrique ausgebauten Tropfen begleitet. Ein deftiger Eintopf oder eine Gulaschsuppe harmonieren wunderbar mit einem Chardonnay aus Übersee oder dem Burgund sowie einem Rioja. Als Faustregel kann man sich merken: Mit einer hellen, feinen Suppe harmonieren leichte Weine. Je rustikaler die Suppe ist, umso kräftiger sollte der Wein sein. Das gilt übrigens für jede Speise.
Erst fang‘ se ganz langsam an, aber dann…
so sangen die Gebrüder Blattschuss Ende der 70er Jahre über Kreuzberger Nächte. Dies gilt auch fürs Menü und seine Weinbegleitung. Nur so kann man den Genuss über mehrere Gänge hinweg immer wieder steigern und den Gaumen aufs Neue überraschen. Um Ihre Fantasie anzuregen und Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, haben wir einige Kombinationen zusammengetragen, die immer für Furore sorgen.
Mousse de Canard oder Foie gras
Aus Biobetrieben kann man die so leckeren, aber umstrittenen Delikatessen guten Gewissens genießen. Traditionell wird ein eher lieblicher Weißer, wie ein Sauternes, dazu serviert. Uns hat aber die Kombination von Mousse de Canard mit Portwein begeistert. Diese beiden ergänzen sich wunderbar und wer es stilvoll und edel mag, der sollte die Foie gras mit Champagner probieren. Diese mutige Vorspeise setzt Akzente.
Purer Luxus für den Hochgenuss
Wenn man seinen Gästen ein wirklich beeindruckendes Geschmackserlebnis gönnen und einmal so richtig protzen möchte, gibt es nicht Passenderes als Austern und Champagner brut. Es ist klassisch und seit ewigen Zeiten ein Highlight in der Gastronomie und das nicht ohne Grund. Die Harmonie ist einfach überwältigend. Wer einmal diese Kombination gekostet hat, der muss sie einfach lieben.
Wein zum Fisch
Früher galt hier Weißwein als ein Muss. Bestenfalls war ein Roséwein noch erlaubt, ein Roter war als Weinbegleitung zum Fisch undenkbar. Meiden sollte man auf jeden Fall kräftige Tannine. Diese erzeugen in Verbindung mit dem Fischeiweiß unangenehme Geschmackseindrücke auf der Zunge. Aber ein fruchtiger, leichter Roter wie ein Grenache oder Spätburgunder sind geradezu ideal zu Fisch, wenn er gebraten wurde. Leichte Tannine unterstreichen die Röstaromen. Als Wein zum Lachs bieten sich vollmundiger Roséwein, klassischer Weißburgunder oder Chardonnay an.
Scharfes Essen verlangt einen fruchtigen Rebensaft im Weinglas
Wenn man die asiatische Küche liebt, ist die Weinauswahl besonders schwierig. Traditionell trinken Asiaten Tee, Bier oder Softdrinks zum Essen. Und mit der Regel: Speise und Getränk aus der gleichen Region kommt man hier auch nicht weiter, da chinesische Weine eher selten sind. Chili und Ingwer als Dominatoren der asiatischen Küche verlangen nach den kräftigen Aromen eines Gewürztraminers oder Rieslings. Ist die Speise sehr scharf, sollten Weine mit einem niedrigen Gehalt an Alkohol bevorzugt werden, um einen „brandigen“ Geschmack zu vermeiden. Halbtrockene oder gar liebliche Weine mildern die Schärfe und setzen einen interessanten Kontrapunkt.
Bei wirklich höllisch scharfen Essen ist Tee oder Bier die bessere Wahl, da die Geschmacksknospen die feinen Weinaromen in Verbindung mit großer Schärfe nicht wahrnehmen können.
Erst das Dessert und dann der Käse
Auch bei den Desserts gibt es Kombinationen, die seit ewigen Zeiten geschätzt werden. Der Grund, warum sie noch immer aktuell sind, ist das perfekte Zusammenspiel von Weinen und Nachtisch. Eine fast unwiderstehliche Kombination ist das Dolce aus der Toskana: Vin Santo und Cantucci. Die sehr harten, da doppelt gebackenen, Mandelkekse werden in den Dessertwein eingetunkt, saugen sich mit dem köstlichen Nass voll und werden dann genossen. Aber Vorsicht: Vin Santo gehört nicht zu den alkoholarmen Süßweinen, er hat es durchaus in sich. Generell gilt beim Nachtisch: der Dessertwein sollte mindestens so süß wie der Nachtisch sein.
Perfekte Symbiose
Mit einer Käseplatte und einer Weinauswahl, weißen wie roten, kann man einen ganzen Abend Freude haben aber auch ein Mahl stil- sowie genussvoll beenden. Blauschimmelkäse wird oft in Verbindung mit Süßweinen genannt. Das ist lecker, aber bei unseren „Selbstversuchen“ waren ein cremiger Bleue, wie Montsalvat oder Gorgonzola Cremoso in Verbindung mit gut ausgebauten, kräftigen Rotweinen, wie einem Rioja de Autor oder einem alten Bordeaux Supérieur, die absoluten Gewinner.
Stets der passende Tropfen
Gibt es etwas Feineres, als ein Dinner, das in sich stimmig ist? Bei dem sich die Aromen von Speisen und Weinen unterstützen und so die Gaumen selbst verwöhnter Feinschmecker erfreuen? Mit unseren Vorschlägen begeistern Sie Ihre Gäste ganz gewiss und Ihr Menü wird noch lange im übertragenen Sinn, in aller Munde sein.
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