Ayurveda Ernährung

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« Was steckt hinter dem neuen alten Food-Trend? »

Ayurveda, gehört haben wir es alle schon und eine vage Vorstellung, was damit gemeint sein könnte, haben wir auch! Aber was ist es tatsächlich? Bei unseren Recherchen stellten wir fest, dass hier in unserer westlichen Welt, das Wissen darüber gering, ja teilweise sogar falsch ist. Wir erhielten Antworten von „Teesorte“ bis „Wellnessbehandlung“ – es stimmt, im Ayurveda spielt Tee eine Rolle und das Wohlbefinden ist das Ziel der in Indien praktizierten Heilmethode. Der Name stammt allerdings aus dem Sanskrit und setzt sich aus „Ayus“ – „Leben“ sowie „Vid“ – „Wissen“ zusammen. Es ist das Wissen vom langen Leben und damit viel mehr als nur ein momentaner Food Trend.

Die Lebensenergien müssen im Gleichgewicht sein

Die fünf Elemente aus denen sich das Universum nach der ayurvedischen Lehre zusammensetzt, sind Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Diese verbinden sich zu den Lebensenergien, den Doshas Vata, Pitta und Kapha, die nach der ayurvedischen Lehre die Konstitution eines jeden Menschen ausmachen und immer individuell kombiniert sind. Es ist das Ziel, das Gleichgewicht der Doshas aufrechtzuerhalten. Dazu trägt die Ayurveda-Ernährung wesentlich bei. Dennoch versteht dich die ayurvedische Lehre als ganzheitliche Lebensweise.

Gewürze werden gemörsert
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Die ayurvedische Küche ist eine sehr gesunde. Als Food Trend erobert sie gerade die westliche Welt. Es handelt sich um Jahrhunderte altes Wissen, von dem leider einiges während der Kolonialzeit verloren ging. Die Engländer hielten die Lehren für Hokuspokus und verboten diese. Das ging so weit, dass sie Wissenden, die anderen den Puls fühlten, die Finger abhackten. Was sie an Schriften dazu fanden, wurde vernichtet. Vieles blieb trotzdem in den Familien und Clans erhalten und wurde von Generation zu Generation weitergegeben, sodass wir heute noch davon profitieren können.

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Die Ayurveda Typen

Vata-Dosha

Dünne, zierliche Menschen mit schneller Auffassungsgabe und empfindlichem Magen-Darm-Trakt haben meist ein sehr starkes Vata-Dosha. Sie bevorzugen einen fest geregelten Tagesablauf mit vielen kleinen über den Tag verteilten Mahlzeiten.

Pitta-Dosha

Menschen mit ausgeprägtem Pitta-Dosha, das aus den Elementen Feuer und Wasser besteht, verfügen meist über feine, warme Haut. Sie mögen gerne kühlere Umgebungen, da sie selbst eine große, innere Hitze aufweisen. Diese Menschen verfügen über viel Willensstärke und meist eine ausgesprochen charismatische Ausstrahlung, sollten sich aber davor hüten, sich zu verausgaben. Nach der ayurvedischen Ernährung tun ihnen besonders Salate sowie frisches Gemüse gut.

Kapha-Dosha

Das Kapha-Dosha sorgt dafür, dass Vata und Pitta sich in einem ausbalancierten Verhältnis befinden. Es enthält Erde und Wasser als Elemente. Oft sind Menschen mit großem Kapha-Dosha kräftig veranlagt und reagieren meist ruhig. Sie überlegen immer sorgsam und treffen entsprechend durchdachte Entscheidungen. Man schätzt ihre Verlässlichkeit sowie ihre Ausgeglichenheit. In der Ernährung sollten sie scharfe und bittere Lebensmittel bevorzugen.

Verschiedene indische Gewürze
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Ayurveda Ernährung – ein Feuerwerk der Aromen und dabei sehr gesund

Egal, welchem der Ayurveda Typen Sie zuzuordnen sind, grundsätzlich geht man davon aus, dass das was einem selbst schmeckt, dieser Person auch guttut. Ein zentraler Ansatz ist dabei: „Wer richtig isst, benötigt keine Medizin.“ Gerne wird in der ayurvedischen Küche Süßes vor den herzhaften Hauptspeisen gereicht, da diese schwerer zu verdauen sind. Das Thema Verdauung spielt überhaupt in der ayurvedischen Lehre eine große Rolle: Das beste Nahrungsmittel nutzt dem Körper nichts, wenn er es nicht aufnehmen und verarbeiten kann. Das ist einer der Gründe, warum diese sowie die indische Küche die meisten Speisen gekocht serviert und rohes Gemüse nur selten gereicht wird.

Ayurveda steht für ein Geschmackserlebnis mit vielen köstlichen Aromen
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Das Essen nach Ayurveda soll in gelöster und angemessener Weise, am besten mit anderen Menschen zusammen eingenommen werden und nicht durch Ablenkungen wie Lesen oder Fernsehen gestört werden. Bei jeder Speise sollten die „Rasas“ süß, sauer, salzig, bitter und scharf vorkommen und in harmonischer Weise kombiniert werden. Typisch nicht nur für die ayurvedische, sondern auch für die indische Küche, ist das Anrösten der Gewürze um deren Intensität zu erhöhen. Gewürze spielen immer eine große Rolle, da sie auch unter gesundheitlichen Aspekten ausgewählt werden und als göttliche Nahrung gelten. Die zehn Königsgewürze der ayurvedischen Küche sind: Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Nelken, Ingwer, Kardamom, Muskat, Pfeffer, Safran sowie Zimt.

Gesund abnehmen – die ayurvedische Küche hilft dabei

Übergewicht stellt in der ayurvedischen Lehre ein Übermaß an Kapha dar, dem mit entsprechenden Speisen begegnet werden kann. Es gibt Nahrungsmittel, die besonders zum Abnehmen geeignet sind, da sie die Gewichtsreduktion unterstützen. Es wird zum häufigen Verzehr von Mungobohnen, Gerste, Chili sowie Honig geraten, um die Pfunde purzeln zu lassen. Auch Blattgemüse wie Mangold, Chicorée und Spinat gehören häufig auf den Speiseplan. Spargel oder Sellerie, beides ausleitende Gemüse, sind wichtige Begleiter. Scharfe und herbe Kräuter sowie Gewürze unterstützen die reduzierende Ernährungstherapie.

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Um die indische Küche daheim umsetzen zu können, sind nicht viele Küchenhelfer notwendig. In der Regel kann man die Gerichte in unseren westlichen Küchen einfach nachkochen. Ein unverzichtbarer Küchenhelfer in der so von Gewürzen strotzenden ayurvedischen Küche ist ein guter Mörser. Mit diesem werden die Gewürze kurz vor der Verwendung frisch zerstoßen und des intensiveren Aromas wegen in der heißen Pfanne angeröstet. Da Ayurveda-Tees ebenso eine wichtige Rolle spielen, ist Teezubehör wie ein Teesieb, ein Teenetz oder Einwegteebeutel nützlich.

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Ratschläge aus der traditionellen indischen Medizin zur Ayurveda Ernährung

Bevorzugen Sie gekochte, warme Speisen. Alles Rohe ist nur um die Mittagszeit ratsam. Trinken Sie jede halbe Stunde eine Tasse heißes Wasser, Tee oder Ingweraufguss. Drei regelmäßige Mahlzeiten, ohne Snacks dazwischen, sollten es sein. Empfehlenswert ist zum Frühstück ein Glas warmes Honigwasser. Artischocken, Chicorée, Mungbohnen, Gerste sowie bitteres Blattgemüse sollte häufig auf dem Speiseplan stehen. Nicht darauf befinden, sollte sich dagegen Zucker, Sahne, Fleisch, Käse, Wurst sowie alles Frittierte. Chili, Ingwer, Senfsaat, Pfeffer, Meerrettich, sowie alle frischen Gartenkräuter sind sehr hilfreich. Allerdings sollten Sie Salz sehr sparsam und ausschließlich Steinsalz verwenden. Berberitzen, Triphala, die berühmte Kräuterkombination aus Haritaki, Amalaki und Bibhitaki, sowie Trikatu aus Langpfeffer, schwarzem Pfeffer und gemahlenem Ingwer, unterstützen Sie bei der Ayurveda Ernährung.